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Bericht von der Orgel- und Kulturfahrt „da, wo’s schee is“ 2018

Orgelfahrt 2018
Datum:
Veröffentlicht: 4.11.18
Von:
Erich Staab

Unterwegs in Roth, Hilpoltstein und Berching

Jeder noch so kleine Landstrich hat seine besonderen Eigenarten, die sich im kulturellen Sektor am deutlichsten erspüren lassen. Deshalb wollte man einmal nicht den Weg an große Domkirchen und –orgeln einschlagen, sondern eine Gegend in der Nähe erkunden. Das benachbarte Bistum Eichstätt bot sich mit dem südlichen Nürnberger Land und dem Altmühltal an, das in eingeweihten Musikerkreisen auch „Tal der Flauten“ heißt – vom Lateinischen „flauto“ = Flöte. Siebzehn Teilnehmer aus dem Bistum trafen sich also am 3. Oktober in Roth bei Nürnberg und besichtigten zunächst die Winterhalter-Orgel aus dem Jahr 2012 in der katholischen Kirche. Wer hätte sie besser vorstellen können als der evangelische Kirchenmusikdirektor Klaus Wedel, auf den maßgebliche Ideen des Neubaus ebenso zurückgehen, wie Initiativen zu ihrer Finanzierung – denn Ökumene wird vor Ort in allen Bereichen groß geschrieben. Auch in der evangelischen Stadtkirche lauschte man neben den Orgelgeschichten den Klangqualitäten des Instrumentes, das 1977 von Walcker erbaut, glücklich erweitert wurde und heute klanglich verfeinert erklingt. In Roth realisierten sich damit zwei unterschiedliche, sich ergänzende Orgelkonzepte, das der grundtönig-weich modellierten in der katholischen und das der grazil-hellen der evangelischen Kirche – obendrein ein gutes Sinnbild für gelingende Ökumene. Für bleibende Eindrücke sorgten in Roth schließlich noch Schloss Ratibor und das voll besetzte geräumige Gasthaus. Eindeutig zu wenig Zeit blieb für die mittelalterlich geprägte Stadt Hilpoltstein, denn Kirche und Orgel standen wieder im Mittelpunkt. Erst 2017 von der Firma Goll vollendet zieht das dortige Instrument bereits heute Organisten aus fern und nah an – vergleichbar darin ihrer ‚Schwester‘, der gleichgroßen Sandtner-Orgel von 1996 in Berching, die eine romantische ,Dialektfärbung‘ spricht. Regionalkantor Peter Hummel, der an beiden Orgel regelmäßig Dienst tut und die Führung übernahm, ist überglücklich über die in allen Punkten gelungenen ,Königinnen‘, die Sonntag für Sonntag die Herzen im Gotteshaus höher schlagen lassen. Eine ,charmante alte Dame‘ ist die vom Nürnberger Johann Michael Bittner erbaute Orgel aus dem Jahr 1850 in der ehemaligen Stadtpfarrkirche St. Lorenz. Auch jetzt konnte man nicht lange genug am Spieltisch musizieren oder im Kirchenschiff die Seele baumeln lassen. Weil aber das fachliche Gespräch auch am Ende noch nicht abreißen wollte, setzte sich die Mehrzahl der Teilnehmer schließlich noch im nahen Brauhaus zusammen und schmiedete neue Pläne. Es war also ,wergli schee‘. Erich Staab
Orgelfahrt 2018

Jeder noch so kleine Landstrich hat seine besonderen Eigenarten, die sich im kulturellen Sektor am deutlichsten erspüren lassen. Deshalb wollte man einmal nicht den Weg an große Domkirchen und –orgeln einschlagen, sondern eine Gegend in der Nähe erkunden. Das benachbarte Bistum Eichstätt bot sich mit dem südlichen Nürnberger Land und dem Altmühltal an, das in eingeweihten Musikerkreisen auch „Tal der Flauten“ heißt – vom Lateinischen „flauto“ = Flöte.

Siebzehn Teilnehmer aus dem Bistum trafen sich also am 3. Oktober in Roth bei Nürnberg und besichtigten zunächst die Winterhalter-Orgel aus dem Jahr 2012 in der katholischen Kirche. Wer hätte sie besser vorstellen können als der evangelische Kirchenmusikdirektor Klaus Wedel, auf den maßgebliche Ideen des Neubaus ebenso zurückgehen, wie Initiativen zu ihrer Finanzierung – denn Ökumene wird vor Ort in allen Bereichen groß geschrieben. Auch in der evangelischen Stadtkirche lauschte man neben den Orgelgeschichten den Klangqualitäten des Instrumentes, das 1977 von Walcker erbaut, glücklich erweitert wurde und heute klanglich verfeinert erklingt. In Roth realisierten sich damit zwei unterschiedliche, sich ergänzende Orgelkonzepte, das der grundtönig-weich modellierten in der katholischen und das der grazil-hellen der evangelischen Kirche – obendrein ein gutes Sinnbild für gelingende Ökumene. Für bleibende Eindrücke sorgten in Roth schließlich noch Schloss Ratibor und das voll besetzte geräumige Gasthaus.

Eindeutig zu wenig Zeit blieb für die mittelalterlich geprägte Stadt Hilpoltstein, denn Kirche und Orgel standen wieder im Mittelpunkt. Erst 2017 von der Firma Goll vollendet zieht das dortige Instrument bereits heute Organisten aus fern und nah an – vergleichbar darin ihrer ‚Schwester‘, der gleichgroßen Sandtner-Orgel von 1996 in Berching, die eine romantische ,Dialektfärbung‘ spricht. Regionalkantor Peter Hummel, der an beiden Orgel regelmäßig Dienst tut und die Führung übernahm, ist überglücklich über die in allen Punkten gelungenen ,Königinnen‘, die Sonntag für Sonntag die Herzen im Gotteshaus höher schlagen lassen.

Eine ,charmante alte Dame‘ ist die vom Nürnberger Johann Michael Bittner erbaute Orgel aus dem Jahr 1850 in der ehemaligen Stadtpfarrkirche St. Lorenz. Auch jetzt konnte man nicht lange genug am Spieltisch musizieren oder im Kirchenschiff die Seele baumeln lassen. Weil aber das fachliche Gespräch auch am Ende noch nicht abreißen wollte, setzte sich die Mehrzahl der Teilnehmer schließlich noch im nahen Brauhaus zusammen und schmiedete neue Pläne. Es war also ,wergli schee‘.

Erich Staab

Orgelfahrt 2018
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